03.09.2022:

Während der diesjährigen Forschungswoche vom 6.-12. August profitierten wir erneut von häufig besten Wetterverhältnissen. Tatsächlich wurden wir nicht einmal verschifft oder mussten uns vor Gewittern fürchten. Nur die beiden ersten Tage verbrachten wir im z.T. dicksten Nebel. Erfreulicherweise hatten wir bis Ende des Lagers genügend Wasser, da wir bereits zu Beginn sämtliche verfügbaren Bidons und Fässer auffüllen konnten.

Die obligate Grabaktion in der Lufthüttenhöhle fand gleich am ersten Tag statt. Aber hier stellt sich langsam aber sicher die Frage, wohin die Graberei eigentlich führen soll.

Während des Lagers wurden grosse Geländestreifen prospektiert, dies in verschiedenen Ecken des gesamten Forschungsgebietes inkl. der Zonen C und H. Die im vergangenen Jahr noch offen gelassenen Objekte wurden allesamt vermessen. Da der westliche Teil des Karrenfeldes nun ziemlich abgeschlossen ist, wurde das Materialfass in den östlichen Teil, ganz nahe des Weges auf einer Höhe von 1920 m gezügelt.

Objektmässig sind 17 Höhlen neu dazugekommen bzw. noch weitere 5 bereits bekannte Löcher neu vermessen worden – allesamt relativ kleine Objekte mit max. 42 m Tiefe.

Auffallend ist weiterhin (im Gegensatz zu Rederten und Lachenstock), dass nirgendwo phreatische Gänge vorhanden sind oder angeschnitten werden – dies hat sich auch 2022 bestätigt. Somit bleiben die Höhlen in diesem Bereich des Wägitaler Karsts ziemlich bescheiden und es gibt leider wenig Anzeichen, dass sich dies ändern wird. Im Sinne der systematischen, inventarmässigen Aufnahme aller Objekte müssen wir uns also in Geduld üben. Die Geschichte lehrt ja, dass es häufig dann weitergeht, wenn man es am wenigsten erwartet.

Nicht vergessen werden darf das Rahmenprogramm: Lagerfeuer, ausgedehnte Schnupf- und Bier-Runden, Degustationen von Château Carton und unvergessliche Momente mit und in der grossartigen Berglandschaft formen eine eingeschworene Gemeinschaft von langjährigen Teilnehmern, die sicher auch für 2023 den Lagertermin besonders dick in der Agenda anstreichen werden.