Schneehöhle – Installation eines Messsystems am Zwinglipass

25.10.2024: Bei nicht gerade schönstem Herbstwetter steigt am 15. Oktober eine kleine, motivierte Truppe zum Zwinglipass auf. Schneller als die Regenwolken die SAC-Zwinglipasshütte erreichend, bezieht sie den Winterraum und nutzt den Rest des Tages für Instruktionen durch den Ingenieur, Felix Ziegler.
Am folgenden Tag werden die Geräte montiert: An der Oberfläche ist dies einfacher, da genügend Spalten Platz bieten für das Antennenblech und -kabel. In der Höhle ist es, unter anderem wegen des Eises, hingegen etwas komplizierter.
Nach der erfolgreichen Montage erfolgt am späteren Nachmittag die Bestätigung: Alles funktioniert!
Zufrieden erfolgt am Folgetag wiederum der Abstieg ins Tal und nun kann vom Sofa aus beobachtet werden, ob sich (zum ersten Mal seit dem Jahre 2023) wiederum ein See bildet und wie sich dessen Niveau verhält.

Forschungslager Wägital 2024

18.08.2024: Das diesjährige Forschungslager Wägital fand vom 3.-9. August 2024 statt. Es wird uns mehr als Wander- bzw. Prospektionslager in Erinnerung bleiben. Tatsächlich hatten wir öfters bestes Prospektionswetter. Auf der anderen Seite kamen wir aber in den verbliebenen Sektoren sehr gut vorwärts – sprich, es fanden sich nur wenige Höhlen zum Erforschen.

Ein Schacht weiter unten im Schlunenwald konnte nun endlich erkundet und vermessen werden. Unten fanden wir leider sehr viel Abfall. Es dürfte keine einfache Aufgabe sein, diesen Schacht zu säubern.

Dieses Jahr fand keine Grabaktionen in der Lufthüttenhöhle statt. Als Ersatz versuchten wir das neue Blasloch in unmittelbarer Nähe der Hütte zu vergrössern – leider ohne Erfolg.

Während des Lagers wurden wie erwähnt grosse Geländestreifen prospektiert, dies in den Zonen S, C und H (Mutterigipfel). Die Zone S (Muttericharren) gilt nun als abgeschlossen. Einige Fragezeichen in einzelnen Höhlen müssen freilich noch angeschaut werden. Idealerweise zu einem späteren Zeitpunkt müssen die schneegefüllten Schächte im Gipfelbereich des Mutteriberges erkundet werden.
Objektmässig sind 9 Höhleneingänge neu dazugekommen – allesamt kleine Objekte mit max. 30 m Länge. Es hatte sich bereits letztes Jahr gezeigt, dass die hoch gelegenen Bereiche offenbar keine grossen Ergebnisse bringen.

Als Fazit müssen oder dürfen wir ziehen, dass das 15. Forschungslager in der Lufthütte in dieser Form das letzte gewesen ist. Zusammen mit den 10 Lagern auf der Zindlenalp bedeutet dies 25 Jahre Forschungslager Wägital. Während dieser Zeit wurden hunderte neue Höhlen gefunden, erforscht und dokumentiert. Quadratkilometer wurden nach neuen Höhlen abgesucht und in vielen bekannten Höhlen weitergearbeitet. Die Bilanz kann sich schliesslich sehen lassen! Glücklicherweise geschah während dieser Zeit kein wirklich ernster Zwischenfall.
Das Fola 2024 bedeutete also eine gelungene Dernière einer Forschungsepoche. Es sei denn, es passiert noch etwas Unvorhergesehenes…

Forschungslager Zwinglipass 2024

10.08.2024: Das Zwinglipasslager hat vom 15. – 19. Juli stattgefunden. Mit einer Gruppe von bis zu 13 Teilnehmern konnten diverse Objekte bearbeitet werden. Die bekannten Höhlen D10 und A1 konnten fertig vermessen und ausgerichtet werden. Trotz des noch vorhandenen Schnees konnten in der Zone H und der neuen Zone I Prospektionen durchgeführt werden. Dazu wurden zwei neue, kleinere Höhlen fertig vermessen und weitere angeschaut, welche aber wegen dem Schnee noch nicht weiter begehbar waren. Auch die Schneehöhle wurde weiter vermessen und der Z7 besucht. Ebenso hatten wir während zweier Tage zwei Journalisten vom Toggenburger Magazin zu Besuch zwecks Berichterstattung in der Septemberausgabe vom Toggenburger Magazin.

Mitgliederversammlung 2024

12.02.2024: Erfreulicherweise durften wir anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung insgesamt 66 Personen begrüssen! Nicht weniger als insgesamt 8 provisorische Mitglieder durften definitiv als Aktivmitglieder der OGH registriert werden. Hinzu kommen derzeit bereits weitere 7 Neumitglieder, welche es gut in unser Vereinsleben und unsere Forschungsarbeiten zu integrieren gilt – Herzlich willkommen!

Forschungslager Klausenpass 2023

01.12.2023: In diesem Jahr konzentrierten sich die Aktivitäten im Glarnerland ausschliesslich auf das Forschungslager, welches in der ersten Woche des Septembers stattfand. Neben weiteren Prospektionsarbeiten im Gebiet des Rau Stöcklis wurde das Gebiet der Prospektion um zwei Regionen erweitert. Zum einen wurde das Gebiet der Alpweiden Chammli und dem Felsriegel Sennenband weiter prospiziert. Hier wurde ein paar Kleinhöhlen vermessen. Zum Teil noch mit offenem Potenzial. Zum anderen wurde begonnen, das weit entfernte Karrenfeld unterhalb der verschiedenen Gipfel der Griessstock-Kette systematisch zu prospektieren. Hier ist es noch zu früh, um sich ein Urteil über das mögliche Potenzial zu machen.

Ein wichtiger Aspekt des Forschungslagers war auch die Unterstützung eines Projektes der Uni Zürich, welches die Abflüsse zwischen Griessloch und dem Urnerboden sowie allfällige Zusammenhänge mit dem Griessgletscher zu verstehen versucht. Zentrale Arbeit dabei war die Einspeisung von Farbstoff im Höhlenbach des Griesslochs.

Foto: Yannick Bäbler

Forschungslager Wägital 2023

27.08.2023: Im Werbeprospekt sprechen wir jeweils von möglichen Schneeschauern bis Sonnenstich – genau dies konnten die Teilnehmer des Wägital-Forschungslagers vom 5.-11. August 2023 erleben. Das Wetter war somit sehr wechselhaft – wir haben das Beste daraus gemacht. Dafür gab es nie Gewitter und der Brunnen lief durchgehend.

Die obligaten Grabaktionen in der Lufthüttenhöhle fanden gleich zweimal statt – lehmig-feuchte Angelegenheiten. Erstmals wurde auch im hinteren Teil geschlossert, angesichts des vielen Wassers mit mässigem Erfolg. Zusätzlich wurden an mehreren Orten Wasser- und Temperaturmessungen gemacht.


Während des Lagers wurden erneut grosse Geländestreifen prospektiert, dies in verschiedenen Ecken des gesamten Forschungsgebietes und H.

Objektmässig sind dabei 13 Höhleneingänge neu dazugekommen– allesamt relativ kleine Objekte mit max. 76 m Länge und 35 m Tiefe. Als ernüchterndes Fazit zeigt sich, dass diese Gegend offenbar keine bedeutenderen Höhlen hervorbringt. Eine grössere Höhe über Meer bedeutet also nicht automatisch tiefere Höhlen…


Als Nebenschauplatz wurde der alte Weg zwischen der Lufthütte und der Mutterialp wieder freigelegt, neu markiert und eine Stelle mit einem Halteseil versehen. Im Weiteren wurde mit den Älplern der umliegenden Alpen Networking betrieben. Uns wurde ein uns noch unbekannter Eingang im Bereich Schlunenwald gezeigt – keine 100 m vom Weg entfernt, den wir schon hunderte Male begangen haben.


Trotz der feldmässig eher mässigen Erfolge wurde das Lager in bester Stimmung verbracht, was sich auch im Bierkonsum als allgemein akzeptierte messbare Grösse niederschlug. Uns ist aber auch bewusst geworden, dass künftige Forschungen immer weitere Anmarschwege bedeuten und wir uns mittelfristig wohl Alternativen suchen müssen.

Forschungslager Zwinglipass 2023

23.07.2023: Vom 15. – 21. Juli 2023 hat das alljährige Zwinglipassforschungslager mit bis zu 11 Höhlenforschern stattgefunden. Bei vorwiegend gutem Wetter konnten drei Höhlen weiter erforscht und Ausbildungseinheiten durchgeführt werden. Neue Höhlenforscher wurden zuerst in der Huldrychhöhle in die Höhlenwelt eingeführt.

Die Schneehöhle war dieses Jahr im Hauptgang wieder einmal mit Wasser verfüllt. Nach mehreren Jahren ohne See ist er nun wieder zurück, wodurch die weitere Erforschung nicht wie geplant durchgeführt werden konnte. Durch die oberen Eingänge, welche während einer abendlichen Aussenvermessungsaktion eingemessen wurden, konnten dennoch zwei neue
Schächte vermessen werden. Gerade im hinteren Bereich ist deutlich mehr Eis vorhanden. Vom Basisgang bis zur nassen Traverse konnte die Einrichtung ausgerichtet werden.

Der D10 wurde vermutlich komplett vermessen und hat eine Länge von 177 m. In den unteren Ebenen sind mehrere Gänge mit Sedimenten verfüllt. Ein Weiterkommen wird hier, wenn überhaupt, nur schwer möglich sein. Doch der starke Luftzug scheint vielversprechend.

Durch den geringen Schneefall im letzten Winter war das Kuhloch (D11) dieses Jahr wieder einmal gut zugänglich. So konnten auch hier neue Gänge erkundet und vermessen werden. Über eine neue Verbindung können die unteren Ebenen der Höhle nun einfacher und schneller erreicht werden. Zudem wurde ein Schacht und ein Mäander neu vermessen. Das Kuhloch ist nun um 65 m länger und mehrere Fortsetzuungen stehen noch an.

René Scherrer – 21.05.1933, verstorben: 03.03.2023 – Ehrenpräsident – Freund – Vorbild – Motivator

12.03.2023: Zeit unserer Erinnerung warst Du uns punkto Höhlenforschung, Beharrlichkeit und Ausdauer ein Beispiel und Vorbild.
Als Du 1973 Präsident der OGH wurdest, kam frisches Leben in den Club: Es wurde beraten und nicht mehr befohlen. Während 30 Jahren warst Du unser Präsident. Du trugest Kraft, Energie und Begeisterung in den Verein – bis heute!
Dein Wille und Deine Beharrlichkeit waren legendär: Jahrzehnte lang im Ofenloch zu graben, ist eine Leistung für sich. Während diesen Ofenloch-Touren war hingegen der Vereinsgeist ganz deutlich zu spüren. Unter den Bedingungen der damaligen Zeit habt ihr grandiose Pionierleistungen vollbracht und so waren Deine Geschichten, welche Du beim Ofenloch-Feuer oder in der Ardèche erzähltest, jeweils legendär. Du konntest die erlebten Touren noch so genau erzählen, als ob sie gestern gewesen wären. Doch Du bliebst bis heute aktiv und hast die zahlreichen Wandel mitgemacht. In dieser Zeit hast Du eine immense Anzahl Karstgebiete und Höhlencharaktere kennenlernen dürfen – in fernen Ländern, ja Kontinenten.
Einzigartig war es ebenfalls, eine geballte Ladung Deines unerschöpflichen Repertoires an legendären Flüchen mitzubekommen. Doch durch Deine verbindende Art bist Du in all den Jahren zum Vereinsvater geworden. Mit Deiner Art hast Du es geschafft, die Leute nicht zu polarisieren, sondern die verschiedensten Menschen und Ansichten zusammenzubringen.
Dein unglaubliches Engagement hat viel dazu beigetragen, die OGH gross und zu einer Referenz in der Ostschweiz werden zu lassen.

Renés eindrückliches Ämter-Repertoire:
– Sekretär: 1961 – 1973
– Redaktion Höhlenpost: 1962 – 1999
– Materialverwalter: 1963 – 1989
– Präsident: 1973 – 2003
– Administration Höhlenpost: 2003 – 2022
– Redaktion Höhlenpost: 2004 – 2005
– Höhlenschutzbeauftragter: 2010 – 2011
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Noch so vieles gäbe es zu erwähnen… Und so möchten wir uns hier bei Dir bedanken für all dies, was Du uns gegeben hast.
René, wir werden uns immer an Dich erinnern!
                                 ***

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Forschungslager Zwinglipass 2022

08.10.2022:

Dass unserer traditionelles Forschungslager schon über viele Jahre durchgeführt wird, bestätigte sich beim Bahnpersonal: Über Jahre bediente Köbi Giger die Transportbahn, mit der unser Gepäck auf 1800 m ü.M. transportiert wurde. Am Samstag erledigte dies sein Enkel Elias, der von seiner Schwester Sarina unterstützt wurde. Mit dem Start des Lagers entflohen wir für einige Tage der Mittellandhitze. Hier auf 2000 m ü.M. war es sieben Tage lang sonnig und warm und nicht sonnig und heiss. Leider hat ein Unfall unser Programm etwas durcheinandergebracht. Inzwischen sind die Unfallfolgen wiederum weitgehend verheilt.
Anfangs des Lagers wurden in der Zone R5 Höhleneingänge mit Zahlen gesichtet. Inzwischen hat sich dies bezüglich dem Super Canyon HK1/88 geklärt. Hier zeigt es sich, wie wichtig es ist, dass die verschiedenen Forschungsgruppen zusammenarbeiten und auch Zugang zu den jeweiligen Höhlendaten haben.
Am Samstag besuchte Fredy mit den neuen Teilnehmern Theodora, Simeon, Tobias und Konstantin) die Huldrychhhöhle. Konstantin nutzte sein hydrologisches Wissen und entnahm verschiedene Wasserproben. Der Sonntag wurde genutzt, um Pendenzen vergangener Jahre zu erledigen. Der Schacht R5_81 wurde fertig ver-messen, dieser weist eine Länge von 111 m und eine Tiefe von -46 m auf. Die Vermessung der Schneehöhle konnte nicht wie geplant abgeschlossen werden. Bisher unbekannte Eingänge und Schächte verhinderten dies. Auch die Oberflächenvermessung musste auf das Lager 2023 verschoben werden.
Am Montag wurde von Fredy und Myriam im Z7 der Westgang nochmals angeschaut und ausgerichtet. Tinu, Peter und Konstatin begaben sich in die Schneehöhle, um mit der Vermessung weiter zu machen. Rolf, Teodo-ra und David wollten im D10 weiter forschen und vermessen.
Bis Mittwochabend waren wir alle mit der Rettung beschäftigt und am Donnerstag wurde das D10 ausgeräumt und weitere Aufräum- und Abschlussarbeiten erledigt.

Text: R. Graf et al.

Forschungslager Wägital 2022

03.09.2022:

Während der diesjährigen Forschungswoche vom 6.-12. August profitierten wir erneut von häufig besten Wetterverhältnissen. Tatsächlich wurden wir nicht einmal verschifft oder mussten uns vor Gewittern fürchten. Nur die beiden ersten Tage verbrachten wir im z.T. dicksten Nebel. Erfreulicherweise hatten wir bis Ende des Lagers genügend Wasser, da wir bereits zu Beginn sämtliche verfügbaren Bidons und Fässer auffüllen konnten.

Die obligate Grabaktion in der Lufthüttenhöhle fand gleich am ersten Tag statt. Aber hier stellt sich langsam aber sicher die Frage, wohin die Graberei eigentlich führen soll.

Während des Lagers wurden grosse Geländestreifen prospektiert, dies in verschiedenen Ecken des gesamten Forschungsgebietes inkl. der Zonen C und H. Die im vergangenen Jahr noch offen gelassenen Objekte wurden allesamt vermessen. Da der westliche Teil des Karrenfeldes nun ziemlich abgeschlossen ist, wurde das Materialfass in den östlichen Teil, ganz nahe des Weges auf einer Höhe von 1920 m gezügelt.

Objektmässig sind 17 Höhlen neu dazugekommen bzw. noch weitere 5 bereits bekannte Löcher neu vermessen worden – allesamt relativ kleine Objekte mit max. 42 m Tiefe.

Auffallend ist weiterhin (im Gegensatz zu Rederten und Lachenstock), dass nirgendwo phreatische Gänge vorhanden sind oder angeschnitten werden – dies hat sich auch 2022 bestätigt. Somit bleiben die Höhlen in diesem Bereich des Wägitaler Karsts ziemlich bescheiden und es gibt leider wenig Anzeichen, dass sich dies ändern wird. Im Sinne der systematischen, inventarmässigen Aufnahme aller Objekte müssen wir uns also in Geduld üben. Die Geschichte lehrt ja, dass es häufig dann weitergeht, wenn man es am wenigsten erwartet.

Nicht vergessen werden darf das Rahmenprogramm: Lagerfeuer, ausgedehnte Schnupf- und Bier-Runden, Degustationen von Château Carton und unvergessliche Momente mit und in der grossartigen Berglandschaft formen eine eingeschworene Gemeinschaft von langjährigen Teilnehmern, die sicher auch für 2023 den Lagertermin besonders dick in der Agenda anstreichen werden.