04.09.2025:

Nach einem 5-jährigen Unterbruch wurde nun das Forschungslager Sulzfluh wiederbelebt. Die 8-10 Teilnehmenden durften sich auf eine sehr heimelig ausgebaute Alphütte auf Partnunstaffel freuen. Für die Wägital-Gruppe bedeutete dies nach 25 Forschungslagern der Beginn einer neuen Ära.

Während des Lagers vom 16.-23.08.2025 profitierten wir von häufig guten Witterungsverhältnissen. Aber auch die Regentage in der zweiten Lagerhälfte konnten sinnvoll genutzt werden. Somit resultierte eine recht grosse Anzahl verschiedener Aktivitäten:

· Oberflächenvermessung rund um die Sulzfluhhöhlen bis hoch ins Karrenfeld bei P1 und P2. Gesamt über 842 m Länge und 184 m Höhendiff.
· Neu-Einrichten von Abgrundhöhle und Apollohöhle bis Plutodom mit Inox.
· Neu-Einrichten und Befahrung der Eishöhle. Viel Eis festgestellt. Die Verbindung ist aktuell zugeeist bzw. scheint zusätzlich verstürzt zu sein.
· Befahrungen und Studium der Gangmorphologie und -anlage sowie der Sedimente von Chilchhöhle, Ob. Seehöhle, Unt. Seehöhle, Abgrundhöhle, Eingangsteil Apollohöhle
· Fototouren: Abgrundhöhle, Eingangsteile von Apollohöhle, Unt. Seehöhle und Eishöhle
· Auffinden von 5 bislang noch nicht im Verzeichnis vorhandenen Objekten: Höhlenruine, Academie Française, Seeblickhöhle, Algenparadies, Murmelihöhle. Bis auf letztere wurden alle vermessen.
· Prospektion im Karrenfeld Gruoben bzw. der felsigen Flanke etwa östlich einer Linie Abgrundhöhle -> Unt. Seehöhle
· Drohnenaufnahmen im Gelände
· Temperaturmessungen mit Präzisionsgerät
· Vermessung im zentralen Teil der Unt. Seehöhle, total: 220 m
· Aufgraben und Sicherung des Eingangs der Oberen Seehöhle

Bereits wurden einige Beobachtungen gemacht und einzelne Zusammenhänge der sehr komplexen Sulzfluhhöhlen erkannt. Die dominierende, phreatische Gangentwicklung unter dem Einfluss von Paragenese und das weitgehende Fehlen einer vadosen Überprägung machen die Sulzfluhhöhlen in Korrelation mit den klassisch alpin geprägten Schacht-/Mäanderhöhlen des Helvetikums einzigartig.

Die Abende liessen wir häufig im Hot Pot beim Beobachten der Sternschnuppen ausklingen. Die Regenabende liessen sich im heissen Wasser natürlich auch gut ertragen. Wir freuen uns bereits auf die Ausgabe im Jahr 2026 und hoffen natürlich, diese wieder im gleichen Rahmen durchführen zu können.