50 Jahre Ofenloch! – Ein Zeichen der Beharrlichkeit, Ausdauer und des Zusammenhalts…

01.07.2025: Das Ofenloch – ein archaischer Ort, ein Ort der Arbeit und ein Ort der Gemeinschaft. Bereits auf dem Weg durch den Wald und das Bachbett hinauf zum Portal löst sich der Alltag rasch und auf wundersame Weise auf.
Das Ofenloch ist ein Ort, verbunden mit Erinnerungen und Anekdoten, für die OGH ein Objekt von historischer Bedeutung und für so manchen Insider auch eine moderne Form der Sisyphos-Aufgabe.

Das Ofenloch findet in der Höhlenpost 1974 seine erste Erwähnung. In diesem Jahr wurde auch eine erste Skizze erstellt. Und 1976 wurde mit den Grab- und Ausräumarbeiten begonnen.

Die über 50-jährige Ofenlochgeschichte ist ein Sinnbild für die Ausdauer der OGH und für die gemeinsame Arbeit mehrerer Generationen zusammen an einem Ziel. Die Einstimmung bei der gemeinsamen Überfahrt per Schiff, die Arbeit im Stollen mit Schlamm an den Beinen und Schweiss am Körper und das Cervelat-Ritual mittags am Picknickplatz haben in vielen Jahren schon so manche Höhlenforscher näher zusammengebracht.

Mit der notwendigen Manpower, weiteren Ideen, um die Arbeit zu vereinfachen und der Freude aller Beteiligten an der Sache, kann der Erfolg nicht ausbleiben. Dann werden uns die Churfirsten letztendlich Einlass gewähren und einen Blick auf ihre unterirdischen Naturschätze erlauben. Ob das erstmalig durch das historische Portal oder einen neuen, noch unbekannten Eingang sein wird, das wird uns die Zukunft zeigen. Auf lange Sicht wird aber der Zugang durch das Portal und den heutigen Gang die erste Wahl sein.

Textausschnitte aus der HP-166, Autor: Thomas Huber

 

Mitgliederversammlung 2025 – Ein erfreulicher Rückblick!

23.02.2025: Eine unglaubliche Freude war es, anlässlich der letzten Mitgliederversammlung nicht weniger als 95 Anmeldungen zu verzeichnen! Wann haben wir jemals so viele Mitglieder an der Jahresversammlung begrüssen dürfen? Trotz vorangehend nasskaltem Wetter und einer von den Medien herbeigeredeten Grippewelle kam es verhältnismässig nur zu äusserst spärlichen, kurzfristigen Abmeldungen. Auch durften wir dank der Gastfreundschaft von Yvo Weidmann und den köstlichen Beiträgen aller bei frühlingshaftem Sonnenschein einen sehr gemütlichen Brunch auf dem Huebhof in Zürich geniessen. Erfreulich im Sinne der Forschung und der Vernetzung sind auch die deutliche Annahme der beiden Anträge: Die OGH ist neu vertreten im Stiftungsrat des SISKA und 2 teure Datenlogger dürfen in den Bestand aufgenommen werden. Mehrere Vorträge aus der direkten Forschung rundeten den Anlass ab.

Schneehöhle – Installation eines Messsystems am Zwinglipass

25.10.2024: Bei nicht gerade schönstem Herbstwetter steigt am 15. Oktober eine kleine, motivierte Truppe zum Zwinglipass auf. Schneller als die Regenwolken die SAC-Zwinglipasshütte erreichend, bezieht sie den Winterraum und nutzt den Rest des Tages für Instruktionen durch den Ingenieur, Felix Ziegler.
Am folgenden Tag werden die Geräte montiert: An der Oberfläche ist dies einfacher, da genügend Spalten Platz bieten für das Antennenblech und -kabel. In der Höhle ist es, unter anderem wegen des Eises, hingegen etwas komplizierter.
Nach der erfolgreichen Montage erfolgt am späteren Nachmittag die Bestätigung: Alles funktioniert!
Zufrieden erfolgt am Folgetag wiederum der Abstieg ins Tal und nun kann vom Sofa aus beobachtet werden, ob sich (zum ersten Mal seit dem Jahre 2023) wiederum ein See bildet und wie sich dessen Niveau verhält.

Forschungslager Wägital 2024

18.08.2024: Das diesjährige Forschungslager Wägital fand vom 3.-9. August 2024 statt. Es wird uns mehr als Wander- bzw. Prospektionslager in Erinnerung bleiben. Tatsächlich hatten wir öfters bestes Prospektionswetter. Auf der anderen Seite kamen wir aber in den verbliebenen Sektoren sehr gut vorwärts – sprich, es fanden sich nur wenige Höhlen zum Erforschen.

Ein Schacht weiter unten im Schlunenwald konnte nun endlich erkundet und vermessen werden. Unten fanden wir leider sehr viel Abfall. Es dürfte keine einfache Aufgabe sein, diesen Schacht zu säubern.

Dieses Jahr fand keine Grabaktionen in der Lufthüttenhöhle statt. Als Ersatz versuchten wir das neue Blasloch in unmittelbarer Nähe der Hütte zu vergrössern – leider ohne Erfolg.

Während des Lagers wurden wie erwähnt grosse Geländestreifen prospektiert, dies in den Zonen S, C und H (Mutterigipfel). Die Zone S (Muttericharren) gilt nun als abgeschlossen. Einige Fragezeichen in einzelnen Höhlen müssen freilich noch angeschaut werden. Idealerweise zu einem späteren Zeitpunkt müssen die schneegefüllten Schächte im Gipfelbereich des Mutteriberges erkundet werden.
Objektmässig sind 9 Höhleneingänge neu dazugekommen – allesamt kleine Objekte mit max. 30 m Länge. Es hatte sich bereits letztes Jahr gezeigt, dass die hoch gelegenen Bereiche offenbar keine grossen Ergebnisse bringen.

Als Fazit müssen oder dürfen wir ziehen, dass das 15. Forschungslager in der Lufthütte in dieser Form das letzte gewesen ist. Zusammen mit den 10 Lagern auf der Zindlenalp bedeutet dies 25 Jahre Forschungslager Wägital. Während dieser Zeit wurden hunderte neue Höhlen gefunden, erforscht und dokumentiert. Quadratkilometer wurden nach neuen Höhlen abgesucht und in vielen bekannten Höhlen weitergearbeitet. Die Bilanz kann sich schliesslich sehen lassen! Glücklicherweise geschah während dieser Zeit kein wirklich ernster Zwischenfall.
Das Fola 2024 bedeutete also eine gelungene Dernière einer Forschungsepoche. Es sei denn, es passiert noch etwas Unvorhergesehenes…

Forschungslager Zwinglipass 2024

10.08.2024: Das Zwinglipasslager hat vom 15. – 19. Juli stattgefunden. Mit einer Gruppe von bis zu 13 Teilnehmern konnten diverse Objekte bearbeitet werden. Die bekannten Höhlen D10 und A1 konnten fertig vermessen und ausgerichtet werden. Trotz des noch vorhandenen Schnees konnten in der Zone H und der neuen Zone I Prospektionen durchgeführt werden. Dazu wurden zwei neue, kleinere Höhlen fertig vermessen und weitere angeschaut, welche aber wegen dem Schnee noch nicht weiter begehbar waren. Auch die Schneehöhle wurde weiter vermessen und der Z7 besucht. Ebenso hatten wir während zweier Tage zwei Journalisten vom Toggenburger Magazin zu Besuch zwecks Berichterstattung in der Septemberausgabe vom Toggenburger Magazin.

Mitgliederversammlung 2024

12.02.2024: Erfreulicherweise durften wir anlässlich der diesjährigen Mitgliederversammlung insgesamt 66 Personen begrüssen! Nicht weniger als insgesamt 8 provisorische Mitglieder durften definitiv als Aktivmitglieder der OGH registriert werden. Hinzu kommen derzeit bereits weitere 7 Neumitglieder, welche es gut in unser Vereinsleben und unsere Forschungsarbeiten zu integrieren gilt – Herzlich willkommen!

Forschungslager Klausenpass 2023

01.12.2023: In diesem Jahr konzentrierten sich die Aktivitäten im Glarnerland ausschliesslich auf das Forschungslager, welches in der ersten Woche des Septembers stattfand. Neben weiteren Prospektionsarbeiten im Gebiet des Rau Stöcklis wurde das Gebiet der Prospektion um zwei Regionen erweitert. Zum einen wurde das Gebiet der Alpweiden Chammli und dem Felsriegel Sennenband weiter prospiziert. Hier wurde ein paar Kleinhöhlen vermessen. Zum Teil noch mit offenem Potenzial. Zum anderen wurde begonnen, das weit entfernte Karrenfeld unterhalb der verschiedenen Gipfel der Griessstock-Kette systematisch zu prospektieren. Hier ist es noch zu früh, um sich ein Urteil über das mögliche Potenzial zu machen.

Ein wichtiger Aspekt des Forschungslagers war auch die Unterstützung eines Projektes der Uni Zürich, welches die Abflüsse zwischen Griessloch und dem Urnerboden sowie allfällige Zusammenhänge mit dem Griessgletscher zu verstehen versucht. Zentrale Arbeit dabei war die Einspeisung von Farbstoff im Höhlenbach des Griesslochs.

Foto: Yannick Bäbler

Forschungslager Wägital 2023

27.08.2023: Im Werbeprospekt sprechen wir jeweils von möglichen Schneeschauern bis Sonnenstich – genau dies konnten die Teilnehmer des Wägital-Forschungslagers vom 5.-11. August 2023 erleben. Das Wetter war somit sehr wechselhaft – wir haben das Beste daraus gemacht. Dafür gab es nie Gewitter und der Brunnen lief durchgehend.

Die obligaten Grabaktionen in der Lufthüttenhöhle fanden gleich zweimal statt – lehmig-feuchte Angelegenheiten. Erstmals wurde auch im hinteren Teil geschlossert, angesichts des vielen Wassers mit mässigem Erfolg. Zusätzlich wurden an mehreren Orten Wasser- und Temperaturmessungen gemacht.


Während des Lagers wurden erneut grosse Geländestreifen prospektiert, dies in verschiedenen Ecken des gesamten Forschungsgebietes und H.

Objektmässig sind dabei 13 Höhleneingänge neu dazugekommen– allesamt relativ kleine Objekte mit max. 76 m Länge und 35 m Tiefe. Als ernüchterndes Fazit zeigt sich, dass diese Gegend offenbar keine bedeutenderen Höhlen hervorbringt. Eine grössere Höhe über Meer bedeutet also nicht automatisch tiefere Höhlen…


Als Nebenschauplatz wurde der alte Weg zwischen der Lufthütte und der Mutterialp wieder freigelegt, neu markiert und eine Stelle mit einem Halteseil versehen. Im Weiteren wurde mit den Älplern der umliegenden Alpen Networking betrieben. Uns wurde ein uns noch unbekannter Eingang im Bereich Schlunenwald gezeigt – keine 100 m vom Weg entfernt, den wir schon hunderte Male begangen haben.


Trotz der feldmässig eher mässigen Erfolge wurde das Lager in bester Stimmung verbracht, was sich auch im Bierkonsum als allgemein akzeptierte messbare Grösse niederschlug. Uns ist aber auch bewusst geworden, dass künftige Forschungen immer weitere Anmarschwege bedeuten und wir uns mittelfristig wohl Alternativen suchen müssen.

Forschungslager Zwinglipass 2023

23.07.2023: Vom 15. – 21. Juli 2023 hat das alljährige Zwinglipassforschungslager mit bis zu 11 Höhlenforschern stattgefunden. Bei vorwiegend gutem Wetter konnten drei Höhlen weiter erforscht und Ausbildungseinheiten durchgeführt werden. Neue Höhlenforscher wurden zuerst in der Huldrychhöhle in die Höhlenwelt eingeführt.

Die Schneehöhle war dieses Jahr im Hauptgang wieder einmal mit Wasser verfüllt. Nach mehreren Jahren ohne See ist er nun wieder zurück, wodurch die weitere Erforschung nicht wie geplant durchgeführt werden konnte. Durch die oberen Eingänge, welche während einer abendlichen Aussenvermessungsaktion eingemessen wurden, konnten dennoch zwei neue
Schächte vermessen werden. Gerade im hinteren Bereich ist deutlich mehr Eis vorhanden. Vom Basisgang bis zur nassen Traverse konnte die Einrichtung ausgerichtet werden.

Der D10 wurde vermutlich komplett vermessen und hat eine Länge von 177 m. In den unteren Ebenen sind mehrere Gänge mit Sedimenten verfüllt. Ein Weiterkommen wird hier, wenn überhaupt, nur schwer möglich sein. Doch der starke Luftzug scheint vielversprechend.

Durch den geringen Schneefall im letzten Winter war das Kuhloch (D11) dieses Jahr wieder einmal gut zugänglich. So konnten auch hier neue Gänge erkundet und vermessen werden. Über eine neue Verbindung können die unteren Ebenen der Höhle nun einfacher und schneller erreicht werden. Zudem wurde ein Schacht und ein Mäander neu vermessen. Das Kuhloch ist nun um 65 m länger und mehrere Fortsetzuungen stehen noch an.

René Scherrer – 21.05.1933, verstorben: 03.03.2023 – Ehrenpräsident – Freund – Vorbild – Motivator

12.03.2023: Zeit unserer Erinnerung warst Du uns punkto Höhlenforschung, Beharrlichkeit und Ausdauer ein Beispiel und Vorbild.
Als Du 1973 Präsident der OGH wurdest, kam frisches Leben in den Club: Es wurde beraten und nicht mehr befohlen. Während 30 Jahren warst Du unser Präsident. Du trugest Kraft, Energie und Begeisterung in den Verein – bis heute!
Dein Wille und Deine Beharrlichkeit waren legendär: Jahrzehnte lang im Ofenloch zu graben, ist eine Leistung für sich. Während diesen Ofenloch-Touren war hingegen der Vereinsgeist ganz deutlich zu spüren. Unter den Bedingungen der damaligen Zeit habt ihr grandiose Pionierleistungen vollbracht und so waren Deine Geschichten, welche Du beim Ofenloch-Feuer oder in der Ardèche erzähltest, jeweils legendär. Du konntest die erlebten Touren noch so genau erzählen, als ob sie gestern gewesen wären. Doch Du bliebst bis heute aktiv und hast die zahlreichen Wandel mitgemacht. In dieser Zeit hast Du eine immense Anzahl Karstgebiete und Höhlencharaktere kennenlernen dürfen – in fernen Ländern, ja Kontinenten.
Einzigartig war es ebenfalls, eine geballte Ladung Deines unerschöpflichen Repertoires an legendären Flüchen mitzubekommen. Doch durch Deine verbindende Art bist Du in all den Jahren zum Vereinsvater geworden. Mit Deiner Art hast Du es geschafft, die Leute nicht zu polarisieren, sondern die verschiedensten Menschen und Ansichten zusammenzubringen.
Dein unglaubliches Engagement hat viel dazu beigetragen, die OGH gross und zu einer Referenz in der Ostschweiz werden zu lassen.

Renés eindrückliches Ämter-Repertoire:
– Sekretär: 1961 – 1973
– Redaktion Höhlenpost: 1962 – 1999
– Materialverwalter: 1963 – 1989
– Präsident: 1973 – 2003
– Administration Höhlenpost: 2003 – 2022
– Redaktion Höhlenpost: 2004 – 2005
– Höhlenschutzbeauftragter: 2010 – 2011
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Noch so vieles gäbe es zu erwähnen… Und so möchten wir uns hier bei Dir bedanken für all dies, was Du uns gegeben hast.
René, wir werden uns immer an Dich erinnern!
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