29.04.2021:

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit zum Internationalen Jahr für Höhlen und Karst “IYCK” und im Sinne der langfristigen Nachwuchsförderung startete am Mittwoch, dem 28. April, eine erfreuliche Zusammenarbeit mit “chinder-lager.ch”. Diese Institution organisiert seit über 20 Jahren verschiedenste Aktivitäten für Kinder und Jugendliche.

Dem Start wurden allerdings vorerst unzählige Hindernisse in den Weg gelegt: Nachdem das Frühjahr mit rekordhohen Temperaturen und Sonnenscheindauer aufwartete, erschien es den Kennern der Region als durchaus möglich, dass Ende April die Schneemengen grösstenteils weggeschmolzen sein dürften. Hingegen folgte ein wiederum nasskalter März, welcher die Hoffnungen zunehmend schwinden liess, dass im Bereich der Strichbodenalp auf über 1600 m ü.M. ein akzeptabler Anmarschweg für Schulkinder freigeschmolzen sein dürfte. Also wurde als Ausweichaktion das Seichbergloch zur Zieldestination erklärt. Aufgrund der Pandemie und der infolgedessen aubleibenden Touristenströme starteten die Wildhauser Bergbahnen eine gründliche Revision ihrer Anlagen und verschoben den Start des Sommerbetriebs auf Mitte Juni. Also wurde wiederum umgeplant, dass anstelle der Fahrt bis zur Gamsalp und dem üblichen Abstieg zum Höhleneingang die rund 320 Höhenmeter bergauf den Kindern durchaus zuzumuten sind. Auf den schattigen Nordhängen erwiesen sich jedoch die Schneemengen als ziemlich resistent, was einen Aufstieg durch matschign Tiefschnee versprach. Natürlich änderten sich auch die Wetterprognosen von anfänglich konstant schönem Wetter zu Dauerregen bei Temperaturen im einstelligen Plusbereich. Als Begleiter seitens der Höhlenforscher erklärte sich innert kürzester Zeit ein motiviertes Team aus lokalen Forschern der TGH und der OGH bereit zur Betreuung und Höhlenbegleitung der Kinderschar. Wenige Tage vor dem Start folgte dann jedoch Schlag auf Schlag: Alle (!) lokalen Forscher mussten sich aufgrund von Infektionen und Quarantäne vom Projekt zurückziehen.

Nach all diesen widrigen Umständen musste komplett umdisponiert werden: Peter Schoch brachte letztlich die allwettertaugliche Besuchsvariante der beiden Bergwerke Lochezen-Seemühle in Walenstadt – und dies wurde dann auch ein bleibend positives Erlebnis wohl für alle Teilnehmenden!

Per fahrender Schuhschachtel in Form eines Mercedes Sprinter-Schulbusses mit 30 Plätzen fuhren wir innert 45′ von Wildhaus nach Walenstadt. Glücklicherweise wurde im Schulbus niemandem ernsthaft schlecht und so konnten wir mit bloss 15-minütiger Verspätung die allgemeinen Erklärungen und den Anmarsch zum untersten Eingang des Bergwerkes starten. Es erwies sich als logistisch erfolgreich, dass wir innerhalb des Bergwerkes in kleineren Gruppen mit kurzen Abständen und durch Funkgeräte verbunden unterwegs waren. Peter und ich waren positiv beeindruckt von den 25 Kindern: Sie konnten zuhören, mitdenken, Erfahrungen teilen, sammelten begeistert etliche besonderen Steine und spähten interessiert in die dunklen Winkel und Fortsetzungen des Bergwerkes. Zum relativ späten Mittagessen verfeuerten wir die wenigen Holzresten in der Nähe des Rastplatzes mit atemberaubender Aussicht auf den Walensee und machten uns alsbald an den Abstieg zur grossen und eindrücklichen Baustelle der Firma Geobrugg, welche auf eindrückliche Weise auf diesem Areal die Sicherheit von Steinschlag-Schutznetzen erarbeitet.

Mehr als die Hälfte der Kinder zeigte sich nach wie vor noch nicht gesättigt von den Eindrücken und besuchte noch den gewaltigen Steinbrecher, welcher seinerzeit metergrosse Felsbrocken zu Kies zermalmte.

Nach einer wiederum erbrechfreien Fahrt erreichten wir um ca. 18.30 Uhr das Lagerhaus.

Der grösste Dank geht hier an Peter Schoch für seine umsichtige und kompetente Führung! Ebenfalls möchte ich dem ganzen Leiterteam danken, insbesondere auch für die Flexibilität bezüglich andauernder Anpassung des Programmes.

Und hier folgen noch einige interessante Links:

–> Der Weltrekord, 25 Tonnen aus 42 Meter Höhe (inklusive Vorarbeiten): https://youtu.be/Ix_DGYT2M3I

–> Ein Bericht vom Spiegel zum Weltrekord: https://www.youtube.com/watch?v=jz96-ayeulc

–> Die Versuchsanlage im Allgemeinen: https://www.youtube.com/watch?v=ywipGiTJt7Y

–> Künstlerische Momente aus dem Bergwerk, eingefangen von Nicole Wächter:

https://www.seacurrent.ch/lostplaces/